Dr. h. c. Micheal Guttenbrunner wurde am 7. April in Althofen in Kärnten geboren. Guttenbrunner war Dichter und Lyriker und setzte sich nicht nur in seinen Werken sondern auch im Leben gegen die Nazi-Verbrechen ein. Er verfolgte stets eine antifaschistische Haltung und hatte eine ausgeprägte Aversion gegen Autoritäten, die auch in seinen literarischen Werken zur Geltung kam. Zweimal wurde er wegen „illegaler Betätigung für verbotene Sozialdemokraten“ verhaftet und stand dreimal vor dem Kriegsgericht, weil er einen Nazioffizier zusammengeschlagen hatte, wobei er nur knapp der Todesstrafe entging. Gleich nach dem Krieg engagierte er sich für Autorinnen und Autoren, die vor den Nationalsozialisten geflohen waren. Er publizierte seit 1947 Lyrik und Prosa, wobei das komplexe Prosawerk „Im Machtgehege“ eines seiner Hauptwerke darstellt. Sein Schriftstellernachlass ging an das Robert-Musil-Institut für Literaturforschung der Universität Klagenfurt. Er starb am 12. Mai 2004 in Wien.
Am 24. November 1994 wurde ihm von der Universität Klagenfurt der Dr. h.c. in Würdigung seiner Verdienste als Dichter und seiner lebenslangen Haltung zivilien Eigensinns und Widerstandes verliehen.
sp, 3.8.2012
Foto: Willi Jellitsch