Wie gründet man eine Universität?
Vor dieser Frage stand Hofrat Dr. Hans Romauch, der als Finanzrefernt der Stadt Klagenfurt von der Idee "besessen" war, dass Klagenfurt eine eigene Universität braucht. Also der erste Schritt war einfach - Mitstreiter finden! Das waren bei einem Gespräch anlässlich der Grazer Hochschulwochen Hofrat Dr. Gotbert Moro und Handelskammerpräsident DI Werner Pfirmer. Diese drei gründeten 1964 den Universitätsbund - wohl gemerkt, für eine Universität, die es noch nicht einmal auf dem Papier gab.
Der nächste Schritt war ein Gesprächstermin im Ministerium beim zuständigen Sektionschef Dr. Hoyer. Der war zwar gegenüber der Idee zur Gründung einer Klagenfurter Universität offen. Aber er war auch gleichzeitig ratlos - wie behandelt man eine Universität, die es offiziell nicht gibt. Die Antwort von Hofrat Romauch, war einfach und zeigte seine profunde Kenntnis der österreichischen Verwaltungsbürokratie: "Dann legen`s halt einen Akt an!" Weil wer in Österreichs Verwaltung existent sein will, muss aktenkundig sein.
Der Rest ist Geschichte. Es dauerte von diesem bürokratischen Zeugungsakt zwar noch 6 Jahre bis zur Geburtsstunde der damaligen Universität für Bildungswissenschaften im Jahr 1970. Aber inzwischen ist die AAU mit ihren 4 Fakultäten, ca. 10.000 Studierenden und 1.200 MitarbeiterInnen ein wichtiger Impulsgeber nicht nur für Klagenfurt sondern für Kärnten und die Alpen-Adria-Region.
Dietrich Kropfberger, 29.09.2011
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