Josef Klingler wurde am 27. April 1934 in Thierbach, Wildschönau, Tirol geboren. Er wuchs in einfachsten Verhältnissen auf und absolvierte nach der achtklassigen Volksschule die Lehrerbildungsanstalt in Innsbruck. Sein erster Dienstort war von 1953 bis 1955 eine einklassige Volksschule, in der er 44 Kinder in acht Schulstufen unterrichtete. Mit dem Wechsel an die Hauptschule Innsbruck-Hötting (1956) nahm er das Studium an der Universität Innsbruck auf. Seine Dissertation über die Situation der Pflichtschullehrer war die erste statistische Großuntersuchung in Österreich. Nach der Promotion war Josef Klingler an der Pädagogischen Akademie Feldkirch und am Berufspädagogischen Institut Innsbruck engagiert.
Nachdem er bereits in den Vorbereitungsarbeiten für das Gründungsgesetz der Klagenfurter Hochschule für Bildungswissenschaften involviert war, kam es im Jahre 1970 zu einer Dienstzuteilung an diese. Nach dem Abschluss seiner Habilitation „Vor dem Schulsystem sind alle Kinder gleich? Zur gewaltsam geschaffenen Gerechtigkeit von Leistungsmessung und Auslese“ wurde er 1974 als Professor für Schulpädagogik an das Institut für Schulpädagogik und Lehrplantheorie in Klagenfurt berufen. Bereits drei Jahre später von 1977 bis 1979 war er Rektor der Universität, von 1990 bis 1998 Vorsitzender der Studienkommission Pädagogik. Josef Klingler emeritierte im Jahre 2002, war jedoch weiterhin als begeisterter Universitätslehrer tätig. Im Jahre 2008 wurde ihm der Ehrenring der Alpen-Adria-Universität verliehen. Klingler starb unerwartet am 20. August 2010.
Text: Kornelia Tischler
Eintrag: bm, 26.01.2012
Foto: KTZ-Archiv