Bei der Konzeption des Studiums der Angewandten Betriebswirtschaft in Klagenfurt war klar, dass zu den anderen, alteingeführten bestehenden Studienorten – die Wirtschaftsuniversität Wien wurde 100 Jahre zuvor gegründet – eine Profilierung sehr schwer fallen würde. Dazu kam noch, dass die Kapazität mit ursprünglich vier und später fünf Professuren in der BWL gegenüber den anderen Universitäten eine eher „magere“ Ausstattung bedeutete, was eine Profilierung im Bereich der Forschung in der Gründungsphase ebenfalls sehr erschwerte. Es war daher das ausgemachte Ziel, die Kleinheit als Wettbewerbsvorteil im Bereich der Lehre zu nutzen und durch eine intensive Studierendenbeurteilung und eine sehr anwendungsorientierte Lehre „Best Teaching University“ im Bereich der BWL in Österreich zu werden. Dass es gelang, dieses Ziel so rasch und so nachhaltig zu erreichen, überraschte aber auch die Klagenfurter Betriebswirte. Beim CHE-Studienranking 1998, bei dem alle BWL-Ausbildungsstätten im deutschsprachigen Raum beurteilt wurden, erreichte Klagenfurt den beachtlichen 25. Platz und war damit in den Augen der Studierenden tatsächlich die beste BWL-Ausbildungsstätte in Österreich. Die Klagenfurter BWL hätte dabei sogar noch viel besser abgeschnitten, aber im Bereich Ausstattung lag sie erwartungsgemäß weit hinten.
Autor: Dietrich Kropfberger
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