Dr. h. c. Manfred Max Gehring wurde am 29. Mai 1940 in Freudenstadt in Deutschland geboren.
Am 17.Dezember 1992 wurde Manfred Max Gehring von der Universität Klagenfurt der Ehrendoktor Dr. h.c. in Würdigung seiner Verdienste um die wissenschaftlichen Aufgaben des Institutes für Wirtschaftswissenschaften verliehen. Diesem Akt ging eine einjährige Diskussion um seine "Würdigkeit" voraus. In Teilen des Mittelbaus und der Studierendenschaft wurde befürchtet, dass sich der deutsche Industrielle durch eine Spende von kolportierten 3,5 Millionen Schilling einen Doktortitel erkaufen wolle. Dieser Umstand führte zu heftigen Kontroversen in der Jännersitzung des Universitätskollegiums zwischen jenen, "die dem Doktortitel seine Wissenschaftlichkeit bewahren wollten, und jenen, die ihn offensichtlich vermarkten wollten". (Tango, 28.1.1992). Gehring hatte ein Studium zwar begonnen, aber nicht abgeschlossen. In Klagenfurt befürchtete man nun, dass mit der Ehrung eines Nichtakademikers eine Entwicklung eingeleitet werden könnte, die in Zukunft Doktortitel kaufbar mache. Die Gegner sahen darin einen "Ausverkauf der wissenschaftlichen Titel an der UBW Klagenfurt", zumal früher Vorschläge der Ehrendoktortitelverleihungen an Simon Wiesentahl und Bruno Kreisky abgelehnt worden waren. Das Universitätskollegium einigte sich bei einer späteren Sitzung letztlich doch auf eine Ehrung von Gehring mit einem Doktortitel.
Die "inkrimierten Gelder" nutzen seit 1993 als Stiftungsgelder der "Dr. Manfred Max Gehring Privatstiftung" aus seinen Privateinkünftenden Studierenden und JungwissenschaftlerInnen der Alpen-Adria-Universität.
In späteren Jahren wurden an der Uni Klagnefurt einige weitere Studienabbrecher oder Nichtakademiker zu Ehrendoktoren, darunter die Dichter Guttenbrunner, Oswald Wiener, Peter Handke, Josef Winkler und Peter Turrini.
sb/bm, 10.8.2012
Foto: Gehring-Stiftung