Ehrendoktorin Gerda Fröhlich
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Prof. Dr. Dr. h. c. Gerda Fröhlich wurde am 16. September 1943 in Wien geboren und studierte Theaterwissenschaften an der Universität Wien. Von 1969 bis 1980 war sie als Assistentin von Helmut Wobisch für den Aufbau des Carinthischen Sommers zuständig und von 1980 bis 2003 selbst Intendantin des Carinthischen Sommers. Fröhlich ist es gelungen, Weltstars nach Ossiach und Villach zu holen und dem Festival internationales Ansehen zu verleihen. Sie engagierte sich besonders 1984 für das Festival, als ein Verkauf des Stiftes Ossiach angedacht war und dies den Verlust des "Carinthischen Sommers" bedeutet hätte. Ab 2003 wurde sie Ehrenintendantin, und 2008 wurde Sie mit dem österreichischen Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst ausgezeichnet.

Am 12. Oktober 1995 wurde Fröhlich von der Universität Klagenfurt  zur Ehrendoktorin in Würdigung ihrer Verdienste um die Erhaltung und künstlerische Gestaltung des Carinthischen Sommers als wesentlichen Beitrag zum Kulturleben in Kärnten ernannt. Der Vorschlag für die Ehrendoktorschaft ist von Studierenden der ersten österreichischen „Fakultät für Kulturwissenschaften“ gekommen. Fröhlich  kämpfte in ihrer Rede vehement gegen eine Verwässerung von guter Kunst: „All die qualitativ hochstehenden künstlerischen Darbietungen werden stets von wissenschaftlichen Betrachtungen und Erkenntnissen abgeleitet, und dahinter stehen Gedanken  und Fragen, die unsere Gesellschaft beschäftigen, zu beschäftigen haben – denn auch das müssen Kunst und Wissenschaft bewirken, ja herausfordern. Und deshalb muss ein Festspiel wie der Carinthische Sommer gegen so manchen Zeitgeist antreten dürfen, etwas gegen die alles dominierende Vorherrschaft der Quantitätsgläubigkeit (was nichts anderes heißt, als Rechtfertigung  durch die große Zahl) und der Einschaltquotenhörigkeit. Ein Festspiel muß Qualität und geistige Inhalte als oberste Zeile ansehen dürfen, auch unter der Gefahr, hier in der Bewertung der Gunst so manchen Politiker nicht an „Wetten daß“ und „Musikantenstadel“ oder an Seebühnen-Spektakel und Karl-May-Festspiele heranzukommen.“ Laudator Helmut Rumpler blies ins gleiche Horn: „Kärnten wird zu einem Touristikpark veröden, wenn es nicht sein kulturelles Profil pflegt, zu dem nicht nur das Kärntner Lied und der KAC, sondern auch eine Institution wie der der Carinthische Sommer gehört.“ (aus: 25 Jahre Universität Klagenfurt, 1996, S. 271 ff.)

 

sb/bm, 7.8.2012


Foto: AAU Archiv

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